Sport als Medizin

Wir haben wahrscheinlich alle einmal von unserem Eltern die Aussage gehört, dass andere Kinder im Sportunterricht eben in anderen Disziplinen besonders gut sind. Bereits an der unterschiedlichen Anatomie der Körper, wie zum Beispiel der Länge der Beine oder dem Anteil an Muskulatur, lässt sich erkennen, wie wahr dieser Satz ist. Doch bei den Muskeln gibt es noch einen unscheinbaren, doch sehr wichtigen Punkt, mit dessen Hilfe wir auch unser Training im Fitnessstudio noch etwas genauer anpassen können, um erfolgreicher zu werden.

Wie wir alle wissen, besteht unsere Muskulatur aus Muskelfasern. Doch diese sind eben nicht alle gleich, und so unterscheidet man zwischen schnell und langsam zuckenden Fasern, die auch als weiße beziehungsweise rote Fasern bezeichnet werden. Die Fasern, die sehr langsam Zucken, sind insgesamt etwas schlanker. Da der Anteil an Myoglobin in ihnen deutlich höher ist, besitzen sie ihre charakteristische rote Farbe, die auch für die Namensgebung verantwortlich war. Dieses Myoglobin könnte vereinfacht als der Sauerstoffspeicher des Körpers bezeichnet werden, weshalb die roten Fasern eine höhere Kapazität zur Energiegewinnung bei einer lang andauernden Kraftleistung besitzen. Sie kontrahieren und entspannen sich langsamer, und kommen aufgrund ihrer Ausdauer vor allem in den Muskeln vor, die wir für unsere aufrechte Haltung nahezu den ganzen Tag über brauchen. Die Belastung sollte im Training daher in einem höheren Bereich an Wiederholungen erfolgen, um die gewünschten Trainingseffekte verbuchen zu können.

Dazu gibt es die schnell zuckenden Fasern, die deutlich weniger Myoglobin enthalten, also weniger ausdauernd sind. Sie setzen durch ihre schnellen Kontraktionen in kurzer Zeit viel Energie frei, ermüden aber in der Folge schnell. Vorwiegend kommen sie in der für die Bewegung notwendigen Muskulatur vor, wie zum Beispiel in den Beinen. Im Training können sie vor allem dann sehr gut beansprucht werden, wenn sie einer etwas kürzeren Belastung, in einem Bereich von sechs bis zehn Wiederholungen ausgesetzt werden.